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Zweiter Teil unserer Q&A Beitragsreihe zu den wichtigsten Elternfragen und Antworten rund um die Kindertagesbetreuung.

Ob Krisenzeiten oder nicht – es gibt viele Fragen, die sich Eltern mit kleinen Kindern immer wieder stellen: Welche Betreuung passt zu meinem Kind? Was macht eigentlich eine gute Kita aus – und was kann man dort alles erleben? Wie können Fachkräfte und Eltern dazu beitragen, dass der Nachwuchs eine selbstbestimmte und glückliche Kita-Zeit erlebt? Anhand von Praxisbeispielen, Expertengesprächen und Tipps beantwortet unser Elternportal wichtige Fragen rund um das Thema Kita. In dieser Q&A-Reihe greifen wir fünf Themen auf, die Mütter und Väter am meisten beschäftigen. Welche Themen das sind, haben wir bei einer Auswertung der Online-Anfragen und meistbesuchten Artikel unseres Elternportals herausgefunden.

Teil 2: Wie sieht der Kita-Alltag eigentlich aus?

Infos rund um den Alltag in der Kindertagesbetreuung

Das Kind ist erfolgreich eingewöhnt und der morgendliche Gang in die Kita schon so etwas wie Normalität geworden: Mal mit ein paar Abschiedstränen, mal ganz unkompliziert. Guten Gewissens überlassen Eltern allmorgendlich ihren Nachwuchs den Fachkräften in den Einrichtungen, doch viele Eltern fragen sich:

Was machen die Kinder dort eigentlich den ganzen Tag?

Unsere Expertin für frühe Bildung, Bildungswissenschaftlerin und Erzieherin Julie Merkel, gibt hierzu Auskunft: „Kita ist so viel mehr als man vielleicht denkt: Nicht nur Betreuung, sondern ein Ort, an dem gelebt, gegessen, gespielt und gelernt wird. Wenn man sich anschaut, was die Kinder an einem Tag so alles machen: Da wird natürlich viel gespielt, sowohl frei als auch angeleitet. Und jede Einrichtung arbeitet an Projekten, die sich erst aus den Interessen und Fragen der Kinder ergeben: Beispielsweise zum Thema Wetter – es regnet und plötzlich – ein lauter Knall – es donnert! Doch wo kommt der Donner eigentlich her? Wie entsteht er?

Natürlich gibt es in den Kindertagesstätten auch viele Angebote zur Förderung verschiedener Kompetenzen, wie zum Beispiel im Bereich Musik, Sprache oder Bewegung. Man kann sagen, dass sich alles, was die Kinder tagtäglich in der Kita erleben, den drei großen Kernelementen Bildung, Betreuung und Pflege, zuordnen lässt.“

Hat die Corona-Pandemie Auswirkungen auf den Kita-Alltag?

Bundesweit mussten die Einrichtungen während des Shutdowns schließen. Vielerorts sind die Kindertagesstätten trotzdem – auf unterschiedliche und kreative Art und Weise – mit ihren Kindern und deren Familien in Kontakt geblieben. Dennoch: Auch nach dem Shutdown ist nicht alles so wie vorher: „Die Corona-Pandemie hat dazu geführt, dass die Einrichtungen ihre Konzepte mitunter nicht wie gewohnt im Alltag umsetzen können“, so Julie Merkel, „Bei Unsicherheiten oder auch ganz allgemein: Treten Sie mit Ihren Erziehern und Erzieherinnen direkt in Kontakt und fragen Sie nach, ob sich in Ihrer Kita aufgrund von Corona etwas im Alltag verändert hat!“

Warum sieht es in der Kita so aus, wie es aussieht?

Die Räumlichkeiten und die Einrichtung in der Kita  sind gut durchdacht: Sie sollen für die Kinder förderlich und anregend sein, für die Fachkräfte ist ein attraktives und gesundes Arbeitsumfeld wichtig. Doch vor allem muss sie sicher sein. Die Art der Einrichtung und die Anordnung von Funktionsbereichen unterscheidet sich von Kita zu Kita: Je nach Konzept gibt es unterschiedliche Herangehensweisen. Wie es in einer Reggio-Kita aussieht und welcher Zweck dort mit der Anordnung von Funktionsbereichen verfolgt wird, erfahren interessierte Leser*innen hier.

Übrigens haben Kinder ihre ganz eigenen Lieblingsorte in der Kita – und die sind meistens nicht unbedingt dort, wo Erwachsene sie vermuten würden.

Was spielen, singen, basteln und lernen die Kinder in der Kita – und: Kann man das vielleicht auch einmal zu Hause ausprobieren?

Natürlich wird in der Kita viel gespielt – von Rollenspielen über die klassische Bauecke bis hin zum Experimentieren gibt es im freien Spiel fast nichts, was es nicht gibt, so Bildungswissenschaftlerin Julie Merkel.  Aber auch angeleitete Spiele sind Bestandteil des Kita-Alltags. Dass in bekannten Spielen wie zum Beispiel „Feuer, Wasser, Sturm“ jedoch viel mehr als nur Spiel & Spaß steckt, wissen vermutlich nicht alle Eltern. Medien nehmen einen immer größeren Stellenwert ein – auch bereits im Alltag der Kita-Kinder. Viele Einrichtungen führen die Jüngsten sorgsam an einen heran. Oftmals gibt es in den Kindertagesstätten auch viele Projekte und Tipps zum Thema Umgang mit Medien, die sich auch einfach zu Hause umsetzen lassen.

Welche Bedeutung hat das Kita-Umfeld, also zum Beispiel die direkte Nachbarschaft, die Gemeinde …?

Nicht nur die Kitas selbst, sondern auch das Umfeld der Einrichtung ist wichtig, denn Bildung kann an vielen Orten stattfinden. Auch Sport muss nicht zwingend in den Räumlichkeiten der Kindertagesstätte stattfinden: Warum nicht beispielsweise den Weg zur Kita für eine kleine Trainingseinheit für sich und den Nachwuchs nutzen? Doch die Zusammenarbeit bzw. Kooperation von Kita und dem Umfeld hat noch viele weitere positive Auswirkungen – auf die Kinder, die Eltern und nicht zuletzt auch auf das ganze Quartier bzw. den gesamten Stadt- oder Ortsteil.

Im ersten Teil der Beitragsreihe beantworten wir alle Fragen rund um Kita-Konzepte und die Eingewöhnung.

Viele Eltern fragen sich auch, wie die Kita-Zeit ihre Kinder prägt. Antworten darauf finden Sie in Kürze im dritten Teil unserer Q&A Beitragsreihe.

Weitere Linktipps zum Thema:

Was machen wir heute? Oftmals haben die Kita-Kinder in den Einrichtungen ein großes Mitbestimmungsrecht und können ihren Alltag so aktiv mitgestalten. Wie das aussehen kann erfahren Sie hier .

Nachhaltigkeit spielt vielerorts auch bereits in der Kita eine große Rolle: Sowohl im Alltag als auch im Rahmen von Projekten. Fünf Beispiele aus den nominierten Einrichtungen für den Deutschen Kita-Preis 2020 , die auch als Anregung zum Nachmachen dienen können, gibt es hier .

Ernährung spielt in der Kita natürlich auch eine große Rolle: Die Brotbox transportiert Esskultur von zu Hause in die Kita – und beschert den Kindern immer wieder spannende Aha-Momente – denn Tauschgeschäfte á la Butterbrot gegen Müsliriegel gehören im Kita-Alltag einfach dazu.

Die außerfamiliäre Betreuung von (Klein-) Kindern ist keine neue Erfindung – doch seit der Gründung des ersten Kindergartens 1840 hat sich im Laufe der Zeit natürlich viel verändert:  Zehn Punkte, die zeigen, wie KiTa sich verändert hat