Wie alle anderen Lebensbereiche war das vergangene Kita-Jahr von der Corona-Pandemie geprägt. Insbesondere die Schließzeit im Frühjahr wird vielen Menschen als besonders herausfordernd in Erinnerung bleiben – und zwar bei jedem anders. Warum ein Dankeschön gerade jetzt so wichtig ist.
Während Eltern vor allem damit zu kämpfen hatten, die Kinderbetreuung sicherzustellen, weil sie außer Haus oder im Homeoffice arbeiteten, so vermissten die Kinder vor allem die Abwechslung, ihre Freunde und Bezugspersonen in der Einrichtung. Die Fachkräfte wiederum überlegten sich vielerorts zahlreiche kreative Aktionen, um trotz Einschränkungen und Kita-Schließung mit den Kindern und ihren Familien in Kontakt zu bleiben.
Was nicht unbedingt selbstverständlich ist, betont Julie Merkel, Erzieherin und Bildungswissenschaftlerin aus dem Expertenteam der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS): „Viele Fachkräfte haben sich erstmals mit digitalen Medien auseinandergesetzt und neue Inhalte für die Familien entwickelt, obwohl dies eigentlich nicht ihr Schwerpunkt ist. Manche sind auch von Tür zu Tür gegangen, um den Familien persönlich kleine Geschenke oder Aufmerksamkeiten vor die Tür zu stellen. Und wieder andere haben sich telefonisch bei den Familien erkundigt, wie es ihnen geht.“ Nicht zuletzt kamen die meisten Fachkräfte auch während Schließzeit im Rahmen der Notbetreuung zum Einsatz.
Immer noch keine Normalität
Die Herausforderungen sind auch nach der schrittweisen Wiedereröffnung der Kitas im Spätsommer immer noch nicht vorbei. Galt es zunächst, die Kinder nach einer besonders langen Schließzeit behutsam wieder einzugewöhnen, so ist das Kita-Leben aufgrund geltender Hygiene- und Abstandsregeln sowie plötzlicher Schließungen aufgrund von Corona- oder Verdachtsfällen alles andere als wieder normal. Einiges wirkt improvisiert, anderes sorgt für Irritation oder Unsicherheit.
„Viele Maßnahmen, wie komplizierte Bring- und Abholsituationen wegen Kontakt- oder Zutrittsbeschränkungen, sind gerade einfach notwendig – auch wenn es Eltern und Fachkräften keine Freude macht“, erklärt Julie Merkel. „Zudem entstehen gerade auch weniger spontane, unbeschwerte Situationen in der Kita – und über Jahre hinweg erarbeitete pädagogische Konzepte funktionieren teilweise nicht mehr. Deshalb ist gegenseitiges Verständnis und eine offene Kommunikation zwischen Eltern und Fachkräften im Moment immer noch das Wichtigste.“
Zurück blicken und Danke sagen
Im Advent blicken die meisten Eltern und Fachkräfte gemeinsam auf das besondere Jahr zurück. Vielerorts haben die Umstände auch dazu geführt, dass die Kita-Gemeinschaft enger zusammengewachsen ist. „Die meisten Fachkräfte haben auf Hochtouren gearbeitet, um immer für die Kinder und Familien präsent zu sein – und das, obwohl sie auch selbst von der Pandemie betroffen waren und sind. Sie setzen sich jeden Tag aufs Neue mit den Herausforderungen und Risiken in der Kita auseinander und bleiben mit den Kindern und Eltern in Kontakt. Dafür haben sie ein Dankeschön verdient“, findet die Expertin der DKJS.
Auch wenn die Adventstage in der Kita dieses Jahr die ohne gemeinsamen Weihnachtsfeiern anders aussehen als sonst, so können Mütter, Väter und Kinder das Jahresende dennoch nutzen, um Wertschätzung zu zeigen und den Fachkräften Danke zu sagen: Etwa indem sie kleine Aufmerksamkeiten mit Abstand übergeben oder ein paar nette Zeilen schreiben, die Kinder etwas malen lassen, oder, oder… Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt, solange ein paar einfache Regeln zum Schenken und Spenden für öffentliche Einrichtungen beachtet werden.
Feiertage, Feste, Geburtstage oder der alljährliche Tag der Kinderbetreuung sind übrigens nicht die einzigen Gelegenheiten, sich bei den Fachkräften für ihr Engagement zu bedanken. Gerade die spontanen und netten Gesten der Eltern im Alltag sowie deren tatkräftiges Engagement in der Kita-Gemeinschaft bereiten den Erzieherinnen und Erziehern am meisten Freude. Und dafür braucht man noch nicht einmal etwas besorgen.
… wie Eltern den Erzieherinnen und Erziehern das ganze Jahr über Wertschätzung zeigen können, finden Interessierte hier. |
Eltern können auch ohne direkten Kontakt Danke sagen, beispielsweise in einer Videobotschaft oder auf Social-Media-Kanälen. |