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Kinder verstehen unter einer guten Kita oft etwas anderes, als Fachkräfte und Eltern. In einer vierteiligen Beitragsreihe stellen wir geeignete Methoden für die Befragung von Kindern vor und zeigen, was Erwachsene dabei Erstaunliches herausfinden können.

Wie, mit welchen Methoden, finden Erwachsene eigentlich am besten heraus, was die Kinder beschäftigt und was sie sich wünschen? In unserer vierteiligen Beitragsreihe stellt Ingmar Everding, Koordinator des Bündnisses Qualität im Dialog im nördlichen Weserbergland bewährte Methoden zur Kinderbefragung vor. Das Bündnis ist eines der Finalisten des Deutschen Kita-Preises 2019. Die Akteure wollen mithilfe der Kinderbefragungen die Qualität in ihren Einrichtungen verbessern. Lesen Sie hier, was die Eltern und Pädagogen des Bündnisses gemeinsam mit den Kindern herausgefunden haben.

Teil 2 der Beitragsreihe:

Das Hausdach ist eine prima Rutsche!

Das zeigten uns die Kinder anhand von Smileys in der Kita.

Foto: DKJS / K. Lindemeier.

Wie funktioniert die Methode?

Die Kinder werden gebeten, fröhliche und traurige Smiley-Kärtchen an Stellen in der Kita zu legen, zu denen sie etwas erzählen möchten. Fragestellungen können sein: Wo spielt ihr besonders gerne und wo nicht? Nachdem die Kinder die Smileys verteilt haben, gehen die Erwachsenen die Orte ab und lassen die Kinder etwas dazu erzählen.

Was sind die Vorteile?

Die Orte und Gründe, warum Smileys an bestimmten Orten liegen, geben gute Anknüpfungspunkte für Gespräche zwischen Erwachsenen und Kindern, aber auch der Kinder untereinander. Interessant wird es vor allem dann, wenn an demselben Ort unterschiedliche Kärtchen abgelegt werden. 

Worauf sollte man achten?

Diese Methode lässt sich am besten in einer ruhigen Atmosphäre durchführen. Wenn noch viele andere Kinder in der Einrichtung unterwegs sind, fühlen sich die „Expertenkinder“ gestört. Oft müssen wir die Kleinen daran erinnern, auch den Außenbereich mit einzubeziehen, denn aus deren Sicht gehört dieser nicht unbedingt zum Kindergarten dazu.  

Wie finden die Kinder selbst diese Methode?

Etwas zu verteilen und dann die Orte wieder zu suchen, macht den Kindern viel Freude. Sie sind stolz darauf, als Experten auf etwas hinzuweisen, das die Großen bisher nicht wussten.

Was haben Sie damit herausgefunden?

Wir haben festgestellt, dass die Kinder bestimmte Orte nicht so nutzen, wie wir Erwachsenen uns das gedacht haben. Einmal zeigten uns die Jungen und Mädchen, wie gut man auf dem Sofa in der Bibliothek hüpfen kann oder welch tolle Rutsche das Spiegelhaus doch ist. In solchen Momenten müssen wir Erwachsene erst einmal schlucken und nicht gleich regelnd eingreifen. Kinder erschließen sich die Räume eben oft anders, als gedacht.

Hier geht’s zu weiteren Beiträgen dieser Reihe:

Teil 1: Unsere Treppenstufen sollen schöner sein! Wenn Kinder fotografieren, was sie in der Kita verbessern wollen.

Teil 3: Dinos verboten – doch nicht für alle…? Wenn Kinder malen, was ihnen in der Kita auffällt.

Teil 4: Rituale: Warum machen wir das eigentlich so?

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