10 + dreizehn =

zwei × 3 =

Kita-Akteure-Steckbrief 3 :

Susann, Kita-Leiterin in Berlin

Foto: privat

Über mich:

Name: Susann

Ich arbeite in: der KunstKita Artki in Berlin-Lichtenberg, Nominierte des Deutschen Kita-Preises 2020

So nennt sich mein Job in der Kita: Kitaleiterin

Meine Ausbildung / Studium: Reiseverkehrskauffrau, staatlich anerkannte Erzieherin

Diese Zusatzqualifikationen habe ich: Kunstpädagogin, qualifizierte Kitaleitung

Meine Arbeit in der Kita

Meine Aufgaben: „Eierlegende Wollmilchsau sein“

Diese persönlichen Eigenschaften sind dafür hilfreich: ehrgeizig, strukturiert und organisiert, motiviert, liebevoll

So profitieren die Kinder von meiner Arbeit: Indem ich Struktur schaffe: Struktur schafft Klarheit und Entspannung. Und entspannte Kolleginnen und Kollegen schaffen eine harmonische Atmosphäre für unsere Heranwachsenden.

Was mir an der Arbeit besonders gefällt: Die Begrüßung. In keinem Job der Welt wird man so ehrlich, fröhlich und liebevoll begrüßt, wie im Kindergarten. Eine Umarmung hier, ein verschmitztes Lachen dort und die Worte: „Schön, dass du da bist!“

Das ist manchmal eine Herausforderung: Ein Privatleben zu haben.

Das sagen die Kinder zu meiner Arbeit:  „Die Susi ist die Chefin.“

So bin ich mit den Eltern in Kontakt: „Wer Hilfe sucht, wird Hilfe finden!“ (Zitat von Albus Dumbledore in Harry Potter). Ich bin stets und ständig mit allen Eltern im Kontakt. Ich nehme deren Anliegen sehr ernst und nehme mir Zeit. Ich gehe auf Ängste und Herausforderungen ein. Unser Team arbeitet familienergänzend. Unsere Eltern sind die Experten ihrer Kinder. Aufgrund der vielen tollen Gespräche und dem Miteinander habe ich wiederum eine intensivere Bindung zu den Kindern – und Bindung ist Bildung.

Mein Kita-Tag

So sieht ein typischer Kita-Tag für mich aus:

Morgens: Ich laufe durch die Kita, begrüße die Kinder und Kollegen. An manchen Tagen spiele ich mit. Danach schalte ich meinen Rechner an. Beim Hochfahren des PCs begrüßen mich hereinkommende Eltern und ihre Kinder. Ich freue mich über kleine Tür- und Angelgespräche. Hier und da flattern Erledigungen rein. Mein PC ist währenddessen wieder in den Standby Modus gewechselt und ich gebe erneut mein Passwort ein. Ich laufe zum Postfach und mein leerer Schreibtisch wird zum Papierchaos. Ich checke meine Mails und auch hier gibt es viel zu beantworten. Das Telefon klingelt.

Mittags: Unsere Küchenfee läutet zum Essen. Ich schaue kurz von meinem Schreibtisch hoch und sehe die aus dem Garten kommenden Kinder. Gegen 12:00 Uhr lege ich mir stets Gesprächstermine. Dann ist es ruhig im Haus und ich habe Zeit mit PraktikantInnen und berufsbegleitenden ErzieherInnen ins Gespräch zu kommen. Ich leite derzeit drei angehende PädagogInnen an.

Nachmittags: Die Mails werden weniger, das Chaos auf dem Schreibtisch lichtet sich. Die ersten Briefe werden eingetütet. Kollegen verabschieden sich in den Feierabend. Kinder kommen zu mir in das Büro, um „Tschüß“ zu sagen. Ich schaue auf die Uhr und frage mich, wo die Zeit geblieben ist. Ich schließe mein Büro ab und mache mich auf den Weg, um mich mit Kooperationspartnern zu treffen, beispielsweise aus der Grundschule, dem Bürgerbüro oder dem Baumarkt.

Ausblick

Das wünsche ich mir für die Kita-Kinder: Dass sie so geliebt, gehütet, begleitet und betreut werden, wie sie es für ihre Entwicklung brauchen.

Das wünsche ich mir für ihre Eltern und Familien: Dass sie erkennen, dass die Zeit mit ihren Kindern unbezahlbar und purer Luxus ist.

>> Hier geht es zu Steckbrief 2: Beatrix, Kita-Leiterin in Nürnberg

Ein multiprofessionelles Team aus Kindersicht: Wer arbeitet in eurer Kita?

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