sieben + achtzehn =

siebzehn − vierzehn =

Ein Themenschwerpunkt unseres Elternportals widmet sich Diversität und Inklusion im Kita-Alter. Förderlich sind nicht nur ein Kita-Alltag, in dem sich jedes Kind individuell und im eigenen Tempo entwickeln kann sowie eine sensible Herangehensweise der Fachkräfte, sondern auch das Miteinander der Heranwachsenden und ihrer Eltern: „Die Kinder verbringen einen großen Teil ihres Tages bei uns. Wir verstehen unsere Einrichtung daher als wichtigen Lebensraum und möchten den Alltag und das Zusammenleben gemeinsam mit den Kindern gestalten“, sagt Andrea Milewski, Leiterin der Inklusiven WABE-Kindertagesstätte in Lauenburg an der Elbe, die beim Deutschen Kita-Preis 2020 einen zweiten Platz belegte. „Eine weitere, wichtige Basis für eine gute Entwicklung der Kinder ist die offene und vertrauensvolle Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.“

Wie Kinder und Eltern in Sachen Inklusion mit ins Boot geholt werden, verdeutlicht die Kita-Leiterin im Folgenden anhand einiger Beispiele.

1.

  • Kinder gehen mit Diversität oft anders um, als Erwachsene. Sie nehmen Unterschiede wahr, bewerten diese jedoch nicht. Vielmehr reagieren sie offen, fragend, mit Neugier. Wir versuchen ihre Fragen wert- und vorurteilsfrei zu beantworten und ihr Verständnis zu fördern. Dafür stehen wir in einem ständigen Dialog mit ihnen.
  • Wir ermutigen die Mädchen und Jungen, ihre Bedürfnisse in Worte zu fassen. Nicht nur in Einzelsituationen, sondern auch in der Gruppe. In regelmäßigen Kinderkonferenzen und im Kinderrat gehen wir beispielsweise den Fragen Kinder nach und besprechen Themen, die die Gemeinschaft betreffen.
  • Um die Kinder in ihrer Individualität zu stärken, unterstützen und begleiten wir sie dabei, ihre eigenen Handlungsmöglichkeiten zu erproben und nach eigenen Lösungswegen zu suchen.
  • Wir gehen auf die Vorschläge und Ideen der Kinder ein, indem wir diese gemeinsam mit ihnen realisieren oder auch gemeinsam überlegen und forschen, warum sich ein Vorschlag nicht umsetzen lässt.
  • Es ist wichtig, den Kindern mögliche Lösungswege nicht vorweg zu nehmen oder sie ihnen in den Mund zu legen. Vielmehr begleiten und unterstützen wir die Jungen und Mädchen auf ihrem Weg der Lösungssuche.
  • Pädagogische Angebote in Form von Projekten oder Interessengruppen geben bei uns nicht die Fachkräfte vor. Diese ergeben sich vielmehr aus den Bildungsthemen und Interessen der Kinder selbst.

2.

  • Wir vermitteln unseren pädagogische Alltag möglichst anschaulich, damit die Eltern die Möglichkeit haben, diesen aktiv mitzugestalten. Dies geschieht zum einen ganz automatisch, wenn sie ihre Kinder abholen, denn unter normalen Bedingungen können sie sich frei in der Kita bewegen und ihr Kind dort abholen, wo es sich aufhält. Sie erleben unmittelbar, womit es sich gerade beschäftigt und bleiben vielleicht noch kurz sitzen, um das Spiel nicht zu unterbrechen. Darüber hinaus bespielen wir einen Bildschirm im Eingangsbereich mit Höhepunkten aus unserem Kita-Alltag, informieren die Familien über Neuigkeiten durch Elternbriefe, über Aushänge im Eingangsbereich und natürlich unsere „Kinderpost“ – einer Zeitung, die von den Kindern selbst gestaltet wird.
  • Von Beginn an beziehen wir die Eltern ein. Schon im Erstgespräch erfragen wir ihre Wünsche und Erwartungen an die Kita. Der regelmäßige Austausch setzt sich auch nach der Eingewöhnung fort: In Tür-und-Angel-Gesprächen, Feedback-Gesprächen sowie in Übergabegesprächen.
  • In der Eingewöhnungsphase spielen Eltern eine wesentliche Rolle. Schon etwa acht Wochen vor dem Start kommen diese mit ihren Kindern einmal wöchentlich zu sogenannten „Schnuppertagen“ und lernen so den Kita-Alltag langsam kennen. Die anschließende Eingewöhnungsphase kann bei Kindern unter drei Jahren bis zu sechs Wochen dauern.  
  • Im Sinne einer Erziehungspartnerschaft versuchen wir, auf beiden Seiten Respekt und Verständnis für das jeweilige Tun und Handeln zu erlangen. Nur so werden die Bedürfnisse des Kindes wirklich erfüllt.
  • Die Entwicklungsschritte der Kinder besprechen wir in unseren etwa halbjährlichen Elterngesprächen gemeinsam mit den Familien. Bei Kindern mit Förderbedarf oder sozial schwächeren Familien beziehen wir neben den Eltern von Beginn an auch Therapeutinnen oder die zuständigen Sozialarbeiter der Jugendhilfe mit ein.
  • Wir fördern das ungezwungene Miteinander mit Spiel- und Kreativnachmittagen, möglichen Hospitationen und gemeinsamen Feiern.

Diversität im Fokus

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