Alle Kinder haben das Recht, von Anfang an geschützt, gestärkt, gefördert und beteiligt zu werden. Das sollten schon kleine Kinder selbst wissen. Ihnen ihre Rechte zu vermitteln und diese auch zu respektieren, ist vor allem die Aufgabe der Kita-Fachkräfte, der Eltern und anderer Familienmitglieder.
Doch wissen Erwachsene eigentlich, welche Rechte ihre Kinder haben und wie sie diese in der Kita oder zuhause am besten umsetzen? Wir haben in einer Collage zehn wichtige Informationen zu Kinderrechten im Kita-Alter zusammengestellt:
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… bedeutet, dass schon kleine Kinder erleben und lernen, dass sie einen Anspruch darauf haben, über wichtige Dinge informiert zu werden, sich mitzuteilen und bei Entscheidungen, die sie betreffen, aktiv mitzuwirken. Dies wiederum setzt voraus, dass ihre Meinung auch gehört und respektiert wird – sowohl von Gleichaltrigen als auch von Erwachsenen. Solche demokratischen Grundprinzipien finden sich in verschiedenen Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention wieder, dem offiziellen Regelwerk für die Rechte von Kindern unter 18 Jahren.
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„Im Sinne dieses Übereinkommens ist ein Kind jeder Mensch, der das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, soweit die Volljährigkeit nach dem auf das Kind anzuwendenden Recht nicht früher eintritt“
Nichts verstanden?
Ähnlich wie dieser erste Artikel der UN-Kinderrechtskonvention hören sich auch die anderen Artikel im exakten Wortlaut recht kompliziert an. Zudem wäre es auch zu umständlich, alle 41 Rechte einzeln aufzulisten. Aus diesem Grund werden die „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ – so der offizielle Titel der Konvention – oft stark vereinfacht dargestellt und in zehn Punkten zusammengefasst:
Kinder haben Recht auf…
- Gleichheit
- Gesundheit
- Bildung
- Spiel und Freizeit
- Freie Meinungsäußerung und Beteiligung
- Gewaltfreie Erziehung
- Schutz im Krieg und auf der Flucht
- Schutz vor wirtschaftlicher und sexueller Ausbeutung
- Elterliche Fürsorge
- Besondere Fürsorge und Förderung bei Behinderung
(Quelle: UNICEF)
Und wer es doch ausführlicher mag, kann die UN-Kinderrechtskonvention hier nochmal im Wortlaut nachlesen.
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(Grafik: DKJS / C. Grehl)
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Was hat dieses Bild mit Demokratie zu tun?
Im Kreis sitzen, miteinander sprechen und einander zuhören, das sind schon mal wichtige Voraussetzungen für Demokratiebildung im Kindergarten. Das Foto symbolisiert allerdings auch noch etwas anderes – nämlich das Motto eines Projekts des Verbands Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK-Bundesverband): „Demokratie in Kinderschuhen“. Im Rahmen des Projekts im Bundesprogramm „Demokratie leben“ macht sich der Verband für Mitbestimmung und Vielfalt in Kitas stark (© Foto: DKJS / P. Chiussi).
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Demokratie kann man üben…
… findet Matthias Colloseus, Leiter des Projekts „Demokratie in Kinderschuhen“, Verband Katholischer Tageseinrichtungen für Kinder (KTK-Bundesverband):
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Wussten Sie, dass auch Spielen ein Kinderrecht ist?
Artikel 31 der UN-Konvention beinhaltet, dass jedes Kind ein Recht auf Spiel, Freizeit, Erholung und auf Beteiligung am kulturellen Leben hat. Dieses und weitere Videoclips zu insgesamt zehn wichtigen Kinderrechten sind in diesem Dossier der Caritas zu finden.
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Demokratie und Kinderrechte beim Deutschen Kita-Preis
Auch beim Deutschen Kita-Preis werden Kinderrechte groß geschrieben. Denn die „Kita des Jahres“ und das „Bündnis des Jahres“ werden anhand bestimmter Kriterien ausgewählt, die für gute Qualität in Kitas stehen: Kindorientierung, Sozialraumorientierung, Partizipation und Lernende Organisation. Wenn es um die Rechte der Kinder in Kindertagesstätten geht, sind folgende zwei Qualitätsdimensionen besonders aussagekräftig:
In den Kitas stehen die Kinder und ihre Familien im Mittelpunkt:
- Alle Kinder der Kita haben die gleichen Rechte auf Bildung.
- Die Kita unterstützt die individuelle Persönlichkeitsentwicklung jedes einzelnen Kindes.
- Die Kita integriert inklusive Bildung und in die pädagogische Arbeit.
- Es besteht eine gute Balance zwischen dem „Recht des Kindes auf den heutigen Tag“ und einer Orientierung am späteren Leben.
In den Kitas ist Bildung ein partizipativer Prozess, an dem verschiedene Akteure mitwirken:
- Die Kita beteiligt Kinder aktiv an der Gestaltung des Kita-Alltags und der Räume sowie an der Planung und Umsetzung von Projekten.
- Die Kita beteiligt auch die Eltern der Kinder und sieht sie als Partner in der Bildung, Betreuung und Erziehung.
- Die Kita respektiert unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen und hat bei der Arbeit die gemeinsamen Ziele im Blick
Das Projekt „Demokratie in Kinderschuhen. Mitbestimmung und Vielfalt in katholischen Kitas“ des KTK-Bundesverbandes ist Teil des Kooperationsprojekts „Demokratie und Vielfalt in der Kindertagesbetreuung“. Es wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ durch das Bundesfamilienministerium gefördert.
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