vier × 1 =

4 × fünf =

Kinder sind von Natur aus Feinschmecker – und wahnsinnig neugierig. Zwei Eigenschaften, die sich bestens für die Geschmacksbildung bei Kindern nutzen lassen. Sie hat das Ziel, die Aufmerksamkeit der Kinder auf ihren Geschmackssinn zu lenken. Dabei geht es nicht nur um das Kennenlernen und Erkennen von Geschmacksrichtungen wie süß, sauer oder bitter. Kinder müssen auch lernen über ihre Geschmackseindrücke zu sprechen. Haben sie dazu die richtigen Worte, können sie ihr Essverhalten selbstbestimmt und reflektiert gestalten.

 

© Sarah Wiener Stiftung | photothek.net

Werden Kleinkinder gefragt, wie ihnen das Mittagessen geschmeckt hat, kommen oft schlichte Antworten wie „gut“ oder „nicht so gut“. Was es eigentlich zu essen gab, warum es geschmeckt hat oder nicht, erzählen die meisten nur zögerlich. Kein Wunder, denn es ist keineswegs angeboren, den Geschmack von Tomate, Möhre oder Kürbis zu erkennen. Durch wiederholtes Probieren von Lebensmitteln gelingen Kindern erste Geschmackszuordnungen. Dabei gut zu wissen: Kleinkinder mögen „getrennte Häufchen“ auf ihren Tellern. Dann können sie den Geschmack einzelner Lebensmittel bewusst wahrnehmen und leichter wiedererkennen. Durchmischte Speisen machen sie eher misstrauisch. Alltagstaugliche Sinnesschulungen, in denen Kinder Lebensmittel bewusst betrachten, riechen, tasten, hören und schmecken und das Gespräch bei Tisch fördern das Erleben von Genuss – und die Wertschätzung von frischen Lebensmitteln.

 

Sarah Wiener Stiftung

Seit zehn Jahren engagiert sich Sarah Wiener mit der von ihr gegründeten Sarah Wiener Stiftung „für gesunde Kinder und was Vernünftiges zu essen“. Ein Schwerpunkt der Arbeit ist die deutschlandweite Initiative für praktische Ernährungsbildung von Kita- und Grundschulkindern Ich kann kochen!. Partner der Initiative ist die Krankenkasse BARMER. Ich kann kochen! macht Erzieher, Sozialpädagogen und Grundschullehrer in kostenfreien Fortbildungen fit für das Kochen mit Kindern – bundesweit.

 

Verzehren Kinder beispielsweise tagtäglich einen bestimmten, handelsüblichen Erdbeerjoghurt, speichern sie diesen Einheitsgeschmack aus gesüßtem Erdbeeraroma als Erdbeere ab. Kommen sie erst später mit den frischen Früchten in Kontakt, empfinden sie deren Geschmack als fad. Wird ihnen hingegen früh eine breite Palette an

© Sarah Wiener Stiftung | photothek.net

frischen und unterschiedlich zubereiteten Lebensmitteln angeboten, speichern sie unterschiedliche Geschmacksausprägungen als „richtig“ und gut ab. Sie sind offener gegenüber neuen Geschmackserlebnissen und lernen so abwechslungsreiche Mahlzeiten mit immer neuen Lebensmitteln lieben. Das ist im Hinblick auf eine gesunde und ausgewogene Ernährungsweise wichtig. Denn früh gemachte Erfahrungen prägen uns ein Leben lang.

 

Rezept Bärlauch-Pesto mit Dinkel-Vollkorn-Nudeln

Geeignet für: Kinder ab 3 Jahren | Allergeninformation: enthält Mandeln, Milch und Gluten (Dinkel)

Kinder lieben Nudeln. Und das Pürieren mit dem Pürierstab. Was liegt da näher als aus saisonalen Kräutern, Nüssen und Käse eine leckere Nudelsoße zu zaubern.

Sie brauchen für 4 Personen:

500 g Dinkel-Vollkorn-Spaghetti

2 Bund Bärlauch

30 g Mandeln

30 g Parmesan

150 ml Olivenöl

Salz, Pfeffer

 

So geht´s:

Für die Arbeitsplanung: Das Pesto sollte vor den Nudeln fertig sein, nicht umgekehrt. Denn Nudeln kühlen schnell aus. Starten Sie also mit der Pesto-Zubereitung, setzen aber parallel schon einmal das Nudelwasser auf.

Der Bärlauch wird gewaschen und mit den Händen grob zerkleinert, der Parmesan-Käse mit einer Küchenreibe grob geraspelt. Das kann selbst für motorisch versierte Kinder ein Kraftakt sein. Helfen Sie den Kindern daher bei Bedarf.

Mit einem Pürierstab zerkleinern Sie die Zutaten in einer hohen Schüssel gemeinsam mit den Mandeln zu einer fein-breiigen Masse. Beim Pürieren können sich die Kinder abwechseln. Berücksichtigen Sie aber: Beim längeren Pürieren entsteht Wärme. Zuviel Wärme ist schlecht für´s Aroma – und für den Pürierstab. Das Olivenöl wird mit einem großen Löffel nach und nach untergerührt. Lassen Sie die Kinder beobachten, wie sich die Masse langsam in eine sämige Soße verwandelt. Etwas Salz und Pfeffer dazu – fertig ist das Pesto.

Jetzt kommen die Nudeln in das sprudelnd kochende Salzwasser. Vielleicht sind die „Koch-Kinder“ zu jung, um selbst die Nudeln ins kochende Wasser zu geben. Dann übernehmen Sie das Nudeln kochen oder machen es mit einem Kind zusammen. Beim Bisstest am Ende der Kochzeit können alle gemeinsam entscheiden, ob die Nudeln gar sind.

Tipp: Kleine Kinder gewöhnen sich langsam an neue Geschmäcker. Nudeln und Pesto sollten getrennt serviert werden. So kann sich jedes Kind entscheiden, wieviel Pesto es auf seinen Nudeln haben mag.

Saisonale Varianten: Je nach Jahreszeit können Sie das Pesto auch mit Basilikum, Petersilie oder Rucola zubereiten. Als Nuss-Komponente eignet sich anstelle von Mandel auch Hasel- oder Walnuss.

 

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