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Der Tag der Kinderbetreuung – Ein längst überfälliges Dankeschön

Seit 2012 findet immer am Montag nach Muttertag der Tag der Kinderbetreuung statt. Ein Tag ganz im Zeichen von Dank und Anerkennung an alle Erzieherinnen und Erzieher, Tagesmütter und Tagesväter. Doch wer steckt hinter der Initiative? Wie hat sich der Aktionstag in den letzten Jahren entwickelt? Wir haben mit dem Initiator Peter Gärtner gesprochen.

„Warum gibt es eigentlich einen Muttertag aber keinen Tagesmuttertag?“ Mit dieser Frage war die Idee zum Tag der Kinderbetreuung geboren. Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag von Peter Gärtner. Der Ingenieur für Informatik hatte selbst eigentlich gar nicht viel mit Kinderbetreuung zu tun. Sein Bezug zum Thema kam durch seine beiden Kinder. Tochter Eva, studierte Sozialpädagogin, arbeitete 2012 als Tagesmutter, Sohn Stefan betrieb ein Internet-Portal für Tageseltern. Für beide war klar, dass in der öffentlichen Wahrnehmung die Wertschätzung der Arbeit von Tageseltern fehlt. Ein Aktionstag sollte dies ändern. Peter Gärtner war begeistert von der Idee und machte sich zusammen mit seinen Kindern an die Arbeit. Schnell nahm die Initiative auch Kita-Fachkräfte in den Blick. Es wurde eine Webseite aufgebaut, Pressemitteilungen versendet und Unterstützer*innen gesucht und gefunden. Bereits wenige Monate später fand der erste Tag der Kinderbetreuung am 14. Mai 2012 statt.

Anerkennung von Politik, Eltern und Öffentlichkeit

Der Tag der Kinderbetreuung verfolgt ein klares Ziel: Er soll das Bewusstsein für die wichtige und wertvolle Arbeit der professionellen Kinderbetreuer*innen in Kita und Kindertagespflege stärken und ihnen die Wertschätzung entgegenbringen, die sie verdienen. Mit jedem Jahr findet die Initiative mehr Anklang. Kleine und große Aktionen flankieren den Aktionstag. Geschenke werden gebastelt, Überraschungen vorbereitet. Auch der Kreis der Politiker*innen und Prominenten, die den Tag unterstützen, erweitert sich kontinuierlich. Peter Gärtner sieht die Initiative damit noch nicht am Ziel. „Da ist noch viel Luft nach oben“, sagt er. „Wir sind dann erst angekommen, wenn der Tag der Kinderbetreuung in der Tagesschau erwähnt wird.“

Unterstützer*innen und gemeinsames Handeln

Im zweiten Jahr übernahm Peter Gärtner die Organisation des Aktionstages allein. Seitdem treibt er den Tag der Kinderbetreuung in seiner Freizeit als Projekt voran. Auf die Frage nach dem Warum gibt Peter Gärtner eine eindeutige Antwort: „Die Reaktionen nach dem ersten Aktionstag haben mich total beeindruckt. Aus ganz Deutschland erreichten mich positive Rückmeldungen, sowohl von Kinderbetreuer*innen, als auch von Eltern, die sich bedankten, dass das Thema eine neue Plattform bekommen hat.“ Für ihn war und ist klar: Ein solcher Tag war längst überfällig, um diesem wichtigen Berufsfeld Wertschätzung entgegen zu bringen. In Norman Heise, dem Geschäftsführer der Bundeselternvertretung der Kinder in Kindertageseinrichtungen und Kindertagespflege, fand Peter Gärtner einen Mitstreiter der ersten Stunde. Gemeinsam konnten sie ein Netzwerk rund um den Aktionstag aufbauen: Nun engagieren sich immer mehr Politiker*innen für den Tag der Kinderbetreuung und die Zahl der Aktionen steigt stetig an.

Für Peter Gärtner ist noch ein Aspekt wichtig, den die Initiative als weiteres Ziel verfolgt: „Die Kindertagespflege ist dem Gesetz nach der Kita gleichgestellt. Beide Betreuungsformen leisten auf ihre Weise einen wichtigen Beitrag nicht nur bei der Betreuung, Bildung und Erziehung der Kinder, sondern machen in vielen Fällen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erst möglich. Der Tag der Kinderbetreuung will auch dazu beitragen, diese Gleichstellung noch stärker ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.“

Viele unvergessliche Momente

Rita Süssmuth und Peter Gärtner am Tag der Kinderbetreuung in Berlin

Viele schöne Aktionen haben in den vergangenen Jahren am Tag der Kinderbetreuung stattgefunden. Peter Gärtner ist besonders eine Veranstaltung in Erinnerung geblieben: 2013 besuchte Rita Süssmuth eine Einrichtung in Berlin-Marzahn und nahm an einem Sommerfest teil. Aber auch die oft vor Freude zu Tränen gerührten Erzieher, Erzieherinnen, Tagesmütter und Tagesväter bleiben im Gedächtnis und zeigen die Wirkungskraft dieses Aktionstages. Ein weiteres Highlight ist der jährlich stattfindende Gala-Abend für Kindertagespflegepersonen und Kita-Fachkräfte in Berlin, wo sich in manchen Jahren über 100 Teilnehmer einfanden.

Eine Vorstellung für die Zukunft hat Peter Gärtner auch. Der Tag der Kinderbetreuung soll sich weiter etablieren und von einer breiten Öffentlichkeit wahrgenommen werden. Sein Wunsch: „Aktionen wie der Gala-Abend, Feste und Überraschungen sollen demnächst tausendfach in Deutschland stattfinden.“