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Tablets, Smartphones oder Digitalkameras – Neue Medien üben schon auf Kleinkinder einen besonderen Reiz aus. Viele Eltern hingegen wünschen sich, dass ihre Sprösslinge möglichst spät damit in Kontakt kommen und am besten auch nicht so viel Zeit vor den Displays verbringen. Doch in der Ev. Kita Uphof in Hamm, eine der Zweitplatzierten des Deutschen Kita-Preises 2018, ist genau das ein pädagogischer Schwerpunkt: die Nutzung neuer Medien im Kita-Alltag. Das Team der Einrichtung konnte schon vielen Eltern die Bedenken hinsichtlich der Mediennutzung im Kleinkindalter nehmen.

In unserer Beitragsreihe entkräften wir gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen sechs gängige Vorurteile zu neuen Medien in der Kita – und warum diese in ihrem Fall nicht zutreffen.

Vorurteil 4:

„20 Minuten Mediennutzung reichen aber!“ – oder etwa nicht?

„Die Kinder nutzen die Medien, insbesondere das Tablet, ja nicht, um sich wahllos Filme anzuschauen und sich die Zeit zu vertreiben, sondern um etwas zu erforschen oder zu erschaffen. Dann befinden sie sich in einem kreativen Prozess, den wir nicht unterbrechen wollen, so lange dieser sinnvoll ist und unser Tagesablauf das zulässt. Bei vielen Projekten reichen 20 Minuten nicht aus. Beispielsweise bei der Trickfilm-Erstellung „Jona und der Wal“: Bis alle Figuren und Kulisse umgestellt und etwa zehn Fotos gemacht waren, brauchten die Kinder schon eine halbe Stunde. Und der ca. 3,5-minütigen Film bestand aus etwa 1.800 Bildern aneinandergereihten Bildern, plus Vertonung und Abstimmungsprozessen. So dauerte dieses Projekt mehrere Wochen lang.

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Hier st der von den Kindern selbstgedrehte Film „Jona und der Wal“ zu sehen.

Die Kinder haben ihr eigenes Tempo. Meistens merken sie selbst, wann sie Pause machen sollten, etwa weil sie keine Energie mehr haben oder sich nicht mehr konzentrieren können.

Wenn die Kinder lernen, kann es auch mal länger dauern

Wenn die Jungen und Mädchen gemeinsam am Tablet das Computerspiel Minecraft im friedlichen Modus spielen, unterbrechen wir sie auch nicht unbedingt nach einer gewissen Zeit. Wir warten, bis sie einen bestimmten Bau-Prozess abgeschlossen haben, so dass sie nicht unzufrieden sind.

Eine sinnvoll zusammenhängende Spielphase wird nicht unterbrochen. (Foto: Ev. Kita Uphof, Hamm)

Denn bei diesem Spiel bauen die Kinder sich eine Welt, in dem sie Öko-Ressourcen nutzen. Sie überlegen sich, welche Schichten der Boden haben soll, wo sie welches Baumaterial herbekommen und welche Werkzeuge sie zu welchem Zweck brauchen. Dabei lernen sie nicht nur etwas über die reale Welt, sondern auch räumliches Denken.“

Alle Beiträge dieser Serie auf einen Blick

Die Fachkräfte der Ev. Kita Uphof in Hamm entkräften die gängigsten Vorurteile zur Mediennutzung in der Kita. Hier finden Sie alle Beiträge der Serie auf einen Blick >>

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