dreizehn + fünfzehn =

19 − vierzehn =

„In der Kita wird ja nur gebastelt und gespielt“ – Mit diesem Vorurteil sehen sich Kita-Leitungsfachkräfte heutzutage immer noch konfrontiert. Das ist das Ergebnis der DKLK-Studie 2017, einer bundesweiten Befragung von über 2.500 Kita-Leitungen zum Thema Wertschätzung und Anerkennung. Rund zwei Drittel der Leitungsfachkräfte (76 Prozent) nehmen dieses unzutreffende Bild der frühpädagogischen Arbeit durch die Gesellschaft wahr, knapp ein Viertel (23 Prozent) beklagt sich außerdem über eine mangelnde Anerkennung der Arbeit durch die Politik.

Eltern schätzen Arbeit der Fachkräfte mehr als die Politik

Die gute Nachricht: Von Seiten der Eltern nehmen die Fachkräfte starke Wertschätzung für ihre Arbeit wahr (91 Prozent), das sind sogar 29 Prozent mehr als bei einer vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2015. Wobei Wertschätzung aber nicht automatisch Unterstützung bedeutet: Nur 37 Prozent der Leitungsfachkräfte sehen sich sehr stark oder stark durch die Eltern unterstützt, im Jahr 2015 waren es noch 54 Prozent.

Was die Leitungstätigkeit belastet

Was Eltern im Kita-Alltag meistens nicht auffällt, sind die zahlreichen Belastungen, mit denen Leitungsfachkräfte zu kämpfen haben und die sie davon abhalten, die eigentlichen Leitungsaufgaben zu erfüllen. Hier nennen die Befragten die zunehmende Bürokratie (88 Prozent), die Krankheits- oder Urlaubsvertretung von Teammitgliedern (84 Prozent) sowie den Personalmangel im Allgemeinen (78 Prozent) als einschränkende Faktoren. Die Hälfte (50 Prozent) bemängelt auch die fehlende Freistellung für Leitungsaufgaben  und die unzureichende Vorbereitung auf die Arbeit mit Kindern von Geflüchteten (45 Prozent).

Exkurs:

Was denken die Eltern?

Dass die Kita-Fachkräfte die Wertschätzung ihrer Arbeit seitens der Eltern realistisch wahrnehmen, zeigt ein Blick auf die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage, die im Frühjahr 2017 im Auftrag des Programms Qualität vor Ort unter Eltern durchgeführt wurde: Demnach glauben 93 Prozent aller befragten Mütter und Väter, dass sich die Fachkräfte dafür einsetzen, dass die Qualität in den Einrichtungen gut ist und alle Kinder bestmöglich betreut und gefördert werden. Ebenso ist ein Großteil der Eltern (79 Prozent) der Ansicht, dass die öffentliche Anerkennung der Arbeit von Kita-Fachkräften und Tageseltern zu gering ist.


Was denken Tagesmütter und Tagesväter?

Auch Kindertagespflegepersonen hadern mit der öffentlichen Anerkennung ihrer Arbeit. Laut einer Untersuchung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums ist jede zweite Fachkraft in der Kindertagespflege (55 Prozent) „eher unzufrieden“ oder „gar nicht zufrieden“ mit der Anerkennung ihrer Tätigkeit in der Gesellschaft.

Werden Eltern aggressiver?

Aufhorchen lässt, dass das Klima in den Einrichtungen zunehmend als angespannt wahrgenommen wird. Das betrifft sowohl die Kinder untereinander als auch das Verhalten der Eltern gegenüber den Fachkräften. So beobachtet jede vierte Kitaleitung (25 Prozent) eine zunehmende Aggressivität von Eltern gegenüber pädagogischen Fachkräften. In welcher Form sich diese äußert, wurde im Rahmen der Studie nicht erfasst. Die Untersuchung kommt jedoch gemeinsam mit der Mehrheit der Kita-Leitungen (82 Prozent) zu dem Schluss, dass die Einrichtungen trotz aller genannten Herausforderungen tendenziell gut dastehen und für zukünftige Aufgaben gewappnet sind.

Wir haben eine Kita-Leiterin und einen Fachexperten dazu befragt…
„Mein Wunsch: Mehr Zeit für die Kinder und Eltern.
Warum Leitungsfachkräfte wirtschaftlicher denken müssen, als ihnen lieb ist und wie Eltern die pädagogische Arbeit unterstützen können, erzählt uns eine Hamburger Kita-Leiterin.
„Zusammenarbeit steigert die gegenseitige Wertschätzung.“
Der wissenschaftliche Begleiter der DKLK Studie erklärt, warum die Vielfalt der Kommunikations-Möglichkeiten mit den Eltern eine echte Herausforderung für Fachkräfte sein kann. Hier geht’s zum Interview.