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Tablets, Smartphones oder Digitalkameras – Neue Medien üben schon auf Kleinkinder einen besonderen Reiz aus. Viele Eltern hingegen wünschen sich, dass ihre Sprösslinge möglichst spät damit in Kontakt kommen und am besten auch nicht so viel Zeit vor den Displays verbringen. Doch in der Ev. Kita Uphof in Hamm, eine der Zweitplatzierten des Deutschen Kita-Preises 2018, ist genau das ein pädagogischer Schwerpunkt: die Nutzung neuer Medien im Kita-Alltag. Das Team der Einrichtung konnte schon vielen Eltern die Bedenken hinsichtlich der Mediennutzung im Kleinkindalter nehmen.

In unserer Beitragsreihe entkräften wir gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen sechs gängige Vorurteile zu neuen Medien in der Kita – und warum diese in ihrem Fall nicht zutreffen.

Vorurteil 5:

„Medien stören das soziale Miteinander“ – stimmt das?

„Wir beobachten das eigentlich andersherum – gerade, weil die Geräte für die Kinder so spannend sind, kommen sie dort zusammen und beschäftigen sich gemeinsam damit. Beispielsweise stehen die kleinen Kinder immer ganz fasziniert am Fotodrucker und lassen sich von den Großen erklären, was sie da gerade machen. Alle stecken die Köpfe zusammen, um gemeinsam zu beobachten, wie die verschiedenen Farbschichten aufs Papier kommen.

Gezielte Medienprojekte stärken Sozialverhalten

Und auch das Tablet nutzen die Kinder so gut wie nie allein: Es dauert keine zwei Sekunden, da sitzt schon eine Gruppe anderer dabei. Manche schauen nur zu, aber eigentlich wollen immer mehrere mitmachen. Dann müssen die Kinder sich absprechen, gemeinsam Lösungen finden, Meinungsverschiedenheiten austragen…, etwa wenn sie an geeignetem Material für das Minecraft-Bauwerk tüfteln. Den Trickfilm „Jona und der Wal“ hätte kein Kind allein geschafft – schon allein, weil es so viele und oft mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen gab.

„Hälst du die Figur noch höher, damit ich sie sehen kann?“ (Foto: Ev. Kita Uphof, Hamm)

Die Kinder mussten sich absprechen, wer welchen Part übernimmt – einer machte die Fotos, andere bewegten die Figuren. Dabei war es wichtig, sich gegenseitig Anweisungen zu geben: Sind alle Hände aus dem Bild? Wie weit darf sich die Figur von Bild zu Bild bewegen? Außerdem beratschlagten sie sich bei der Betonung über gesprochene Sätze und ob die Betonung der Situation entsprechend war. Solche komplexen Projekte erfordern viel Absprache und stärken das Sozialverhalten der Kinder.“

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Hier ist der von den Kindern selbstgedrehte Trickfilm auf Youtube zu sehen.

Alle Beiträge dieser Serie auf einen Blick

Die Fachkräfte der Ev. Kita Uphof in Hamm entkräften die gängigsten Vorurteile zur Mediennutzung in der Kita. Hier finden Sie alle Beiträge der Serie auf einen Blick >>

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